Update Projekte und Aktivitäten.
Unser Aufenthalt hier im Waisenhaus in Begoro geht nun langsam zu Ende. Vor Abreise deshalb noch der aktuelle Stand zu allen Projekten und Aktivitäten in Kurzform. Orientierung am früheren Blog mit der Auflistung der Projekte.
Vorab aber nochmals ganz grossen Dank für die bis jetzt anhaltende Spendenbereitschaft. Wir konnten mit Eurer Hilfe die Lebensbedingungen für die Kinder erheblich verbessern und sie wissen auch, dass es in unserer Heimat und in Übersee viele Freunde gibt, die an sie denken und sie unterstützen.
D A N K E !!!
Ein letzter Blog-Eintrag zum Thema „Erfahrungen“ wird vor Rückreise dann noch folgen.
Viele von den angegangenen Projekten sind erledigt oder zumindest so weit auf den Weg gebracht, dass der Abschluss gesichert ist. Es gibt aber auch noch Themen, die mangels Funding noch nicht aufgenommen werden konnten, die es aber Wert sind und an denen wir weiter arbeiten möchten.
Die 45 Waisen und Boarders hier sowie ca. 100 externe Schüler haben hier ein Zuhause, regelmäßiges Essen und Schulunterricht bis zur Junior High School. Damit schafft das Projekt eine gute Grundlage für ihr weiteres Leben. Das ist in diesem Land heute noch nicht selbstverständlich.
Elektrifizierung
Das Projekt ist abgeschlossen. Die Kinder profitieren tagtäglich davon. In den Gebäuden, in der Küche, in der Toilette und auch an relevanten Stellen im Compound gibt es jetzt Licht.
Die oberen Klassen haben die Möglichkeit für etwas Unterricht mit gespendeten älteren Computern. Internet gibt es aber leider nicht.
Wir haben einen Wasserkocher gekauft, um für die Kleinen, wenn es morgens sehr frisch ist, ein bisschen Wasser zum Duschen anzuwärmen. Auch ein neues Bügeleisen wurde angeschafft. Die Kinder sollen ja in ihren Schuluniformen ordentlich aussehen.
Küche
Das neue Wellblechdach war das erste Projekt. Was hätten wir nur ohne in der zuletzt heftigen Regenzeit gemacht. Mit dem neuen Boden sind wir noch nicht weitergekommen. Da fehlt leider noch das Geld. Das Wasser läuft aufgrund des etwas abfallenden Geländes seitlich in die Küche. Müssen wir im Moment in Kauf nehmen. Wenigstens von oben ist es trocken.
Schulmöbel für die Junior High School Klasse 1.
Die neuen Möbel sind ja bereits seit längerem angeschafft und die Mädchen und Jungs sind sehr dankbar und froh über die besseren Unterrichts- und Lernbedingungen.
Sanierung Dächer Haupt- und Nebengebäude.
Ist bis auf Kleinigkeiten erledigt. Die Klassenzimmer und die Schlafräume der Kinder sind jetzt trocken.
Regenschutz für die Fenster
Mangels Geld noch nicht abgeschlossen. Schutzdächer über den Fenstern im EG des Hauptgebäudes und auf der Rückseite des Kindergebäudes sind montiert, im 1. Stock des Hauptgebäudes fehlen sie noch. Bei ungünstigen Windverhältnissen regnet es seitlich in die Räume.
Wie schon erwähnt, wurden früher einmal Fenster mit beweglichen Glaslamellen montiert, die zwischenzeitlich fast alle fehlen. Die Lamellensteller funktionieren ohnehin nicht mehr. Der Einbau komplett neuer Fenster ist zu teuer.
Abfall
Wie in allen Ländern der Dritten Welt sind auch in Ghana Müllentsorgung und Mülltrennung Fremdwörter. Abfall wird einfach in die Landschaft gekippt. Zu allem Überfluss wird seit längerem das Land auch noch mit Plastiktüten zugepflastert. Irgendein schlauer Minister hat verordnet, dass Trinkwasser auf der Straße aus hygienischen Gründen nur noch abgepackt in Plastikfolie verkauft werden darf, die seitdem tonnenweise importiert wird. Vorher wurde das Wasser offen in Bechern verkauft. Leider wurde vergessen, auch Abfallbehälter aufzustellen und die Ghanaer werfen die Einwegbeutel, wenn leergetrunken, einfach ungeniert weg.
Bei Glas besteht der Vorteil, dass leere Flaschen sehr begehrt sind. Sie werden für andere Zwecke immer wieder neu genutzt.
Das regelmäßige Sauberhalten des Compounds und Aufräumen des Müllplatzes und Verbrennung haben wir einigermaßen im Griff. Die Kinder werden immer wieder an die aufgestellten Papierkörbe erinnert.
Für Blechdosen und Glas haben wir Sammelstellen ausfindig gemacht. Es muss lediglich noch abtransportiert werden.
Farming im Compound
Der Mais wächst und gedeiht. Die erste Ernte steht kurz bevor. Von den Cassava ist noch nichts zu sehen. Wird bis zur Ernte noch ein paar Wochen dauern. Das Thema Anbau auf einer gepachteten Farm ist erst einmal zurückgestellt.
Hühnerhaus
Das vorhandene Hühnerhaus ist hergerichtet. Wir haben allerdings umgestellt auf Hasen. Ein Pärchen ist angeschafft. Alle hoffen auf baldigen Nachwuchs. Ein Schüler übernimmt die Verantwortung und sorgt für Futter und Pflege.
Zahnpflege
Die Kinder gewöhnen sich mehr und mehr daran. Morgens und abends wird gemeinsam geputzt. Allerdings gehen auch immer wieder Zahnbürsten verloren. Als Abschiedsgeschenk bekommen deshalb alle neben einem Löffel, einem Bleistift oder Kugelschreiber, etwas Süßes zusätzlich auch eine neue Zahnbürste. Doris hat für alle eine Geschenktüte vorbereitet.
Mahlzeiten.
Wir konnten mit Hilfe der Spenden über die sechs Monate unseres Aufenthaltes das Waisenhaus enorm unterstützen und für die Kinder vor allen Dingen auch qualitativ bessere Lebensmittel einkaufen. Zum Abschied haben wir den Vorratsraum noch einmal kräftig mit Grundnahrungsmitteln aufgefüllt.
Betten
Alle Kinder im Orphanage haben jetzt ein Bett.
Matratzen, Decken, Mosquitonetze, Handtücher,Kleidung, Schuhe.
Die Kinder sind weitgehend versorgt. Irgendetwas fehlt aber immer oder geht kaputt und muß ersetzt werden. Ein Dauerthema.
Toiletten
Gottseidank! Auch hier sind die Aktivitäten angelaufen. Der Anblick und die Nutzung der Latrinen waren nicht mehr angenehm. Die Grube wird erweitert und abgedeckt, die eingebrochenen Teile werden entfernt. Zu einem späteren Zeitpunkt wird dann entleert. Es gibt im Umkreis ein Spezialfahrzeug, das dann zum Absaugen kommt.
Regenwassertanks.
Trotz gründlicher Reinigung der Tanks und Filtereinbau ist die Wasserqualität schlecht und das Wasser deshalb nur bedingt verwendbar. Wasser zum Kochen und Trinken für die Kinder muss vom Brunnen geholt werden. Vielleicht können wir mit Hilfe von Chemikalien noch etwas tun.
Brunnen
Die Projektplanung inklusive Kosten steht. Sobald die Finanzierung gesichert ist, werden wir noch eine abschließende geophysikalische Untersuchung durchführen, um mögliche Risiken auszuschalten. Ein eigener Brunnen wäre für das Waisenhaus ein Riesenfortschritt. Wahrend der Trockenzeit habe ich es u.a. auch erlebt, dass unsere Kinder von anderen Brunnen wegen Wasserknappheit weggeschickt wurden. Da ist sich jeder selbst der Nächste.
Waschmaschine
Leider konnte die Waschmaschine aufgrund Geldmangels noch nicht angeschafft werden. Wie schon erwähnt, wird für die Wäsche sehr viel Zeit aufgewendet. Alles muss per Hand erledigt werden.
Children Health Insurance
Ist erledigt. Die Kinder sind für das nächste Jahr versichert. Krankenhauskosten und Medikamente sind jetzt größtenteils abgedeckt.
Schülervertretung.
Dieses Projekt lag mir besonders am Herzen. Die Rechte der Kinder sind nicht immer gewährleistet. Wir haben einen Schülerausschuss gegründet und mit dem Direktor des Waisenhauses, der das Vorgehen unterstützt, regelmäßige Gespräche vereinbart. Vielleicht die erste derartige Einrichtung an einer Privatschule in Ghana.
Stellenbeschreibungen
Größtes Problem in der Weiterentwicklung des Projektes ist die fehlende Disziplin in allen Bereichen. Leider wird dies viel zu oft auf die Kultur geschoben.
Für die lokale Staff und Volunteers haben wir deshalb Stellenbeschreibungen mit Pflichten und Verantwortungregelung erstellt. Der Direktor hat damit ein Führungsinstrument. Hätte ich auch nicht gedacht, dass ich mich im Ruhestand nochmal mit SB’s beschäftige.
Ausflug zum Wasserfall Begoro mit unseren Kleineren.
Es war ein Ziel von uns, auch die Kleinen, die sonst noch nie mitdurften, einmal mitzunehmen. Letzten Sonntag hat es dann noch geklappt. Insgesamt waren wir 42 Personen. Die Kleinen haben wir mit mehreren Fahrzeugen in die Nähe des Wasserfalls transportiert.
Das Gelände dort ist nicht sehr kinderfreundlich und beim Abstieg zur Lagune haben die Großen phantastisch mitgeholfen, die Kleinen runter zu bringen.
Alle waren begeistert und kaum noch aus dem Wasser zu holen. Zum Abschluss noch ein sehr schöner Tag mit den Kindern.