Situation COVID-19 in Ghana
Natürlich haben wir alle in der aktuellen Lage unsere eigenen Sorgen. Trotzdem möchten wir über die Situation in Ghana und die Auswirkungen der Pandemie auf das Waisenhaus und die Schule in Begoro informieren.
Die WHO hat schon vor einiger Zeit davor gewarnt, dass die Pandemie Afrika schwer treffen könnte. Bereits ohne Corona-Pandemie sind viele Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Aufgrund Mangelernährung, maroder Gesundheitssysteme, schlechter sanitärer und hygienischer Bedingungen und fehlender Mittel der Regierungen für Präventionsmaßnahmen wird eine explosionsartige Ausbreitung befürchtet. Die Immunsysteme der Menschen sind durch Mangelernährung und Krankheiten wie HIV, Malaria oder Cholera ohnehin geschwächt. sodass die Risikogruppen viel größer sind, d.h. auch Kinder gehören dazu.
Auch Ghana ist mittlerweile betroffen. Stand heute, 30.03.20, sind in Ghana 152 infizierte Personen und 5 Todesfälle gemeldet. Es gibt jedoch keine flächendeckenden Test, d.h. nicht alle Infizierten werden erfasst. Von der Regierung wurde ebenfalls ein Lockdown zur Eindämmung beschlossen
( Einreisestops, Schließung aller Bildungseinrichtungen, Absage Sportveranstaltungen, Versammlungsverbote etc. )
Auswirkungen für NABI:
- Deutschland hat alle im Land befindlichen Freiwilligen zurückbeordert. Bei NABI arbeiteten bis dato vier Mädchen, die von ihren Organisationen längerfristig eingeplant waren und die nun in der Kinderbetreuung, Schule und bei der täglichen Arbeit im Projekt fehlen.
- Vorschule, Grundschule und Junior High School bei NABI sind geschlossen. Alle ca. 90 externen Schülerinnen und Schüler müssen zuhause bleiben.
- Für die 40 im Waisenhaus lebenden Kinder ist ein Unterrichtsnotplan ausgearbeitet. Die zurückgekommenen NABI-Studenten und Senior High School – Schülerinnen teilen sich die Fächer. Zusätzlich übernehmen sie auch Aufgaben in der Betreuung und im täglichen Dienst.
- Aufgrund von Hamsterkäufen im Land zeichnet sich bereits eine Lebensmittelknappheit und -verteuerung ab. Ein Großteil der Lebensmittel wird importiert. Versorgungsausfälle wären eine Katastrophe. Für das Waisenhaus müssen bereits jetzt größere Mengen der Grundnahrungsmittel (Reis,Mais, Bohnen usw.) für ein längeren Zeitraum eingekauft und bevorratet werden.
- NABI Ghana hat einen Eilantrag zur Unterstützung and die Social Welfare gestellt. Erfolg eher unwahrscheinlich.
- Zum Schutz der Kinder wurden Desinfektionsstationen an verschiedenen Stellen im Projekt eingerichtet. Die Desinfektionsmittel sind bereits knapp. Alex Dankwa versucht, Alkohol für die Eigenproduktion zu bekommen. Vorsorglich werden auch einige Mengen an Spülmittel zum Händewaschen eingekauft.
Wir hoffen, wir können den Waisenkindern über die Krise helfen. Sie sind jetzt noch mehr auf Unterstützung angewiesen. Wenn es zu der befürchteten Anzahl der Todesfälle im Land kommt, wird es zukünftig noch mehr Waisen geben.
Bleibt alle gesund !!