Vorab grossen Dank an alle, die uns über den Blog begleiten und Mut machen. Wir wissen das sehr zu schätzen. Jeder Zuspruch gibt uns Kraft, weiterzumachen. Noch grösseren Dank natürlich für die Geldspenden. Wir können damit unglaublich viel bewegen und wir werden dafür sorgen, dass jeder Cent unsere Kinder im Waisenhaus direkt erreicht. Es fehlt an so Vielem. Matratzen, Mosquitonetzen, Schuhen, Kleidung, usw. Die Liste ist lang. Tagtäglich fehlt es vor allem aber an einigermaßen ausgewogener Ernährung. Da hilft es viel, ab und zu wenigstens mal ein Huhn oder etwas Gemüse zu kaufen. Die Kinder freuen sich schon über das kleinste Stückchen Fleisch. Es ist einfach nicht genug Geld im Waisenhausbudget. Ihr könnt Euch vorstellen, dass ich mir dieses zwischenzeitlich sehr genau angeschaut habe und weiß, wovon ich rede.
Letzte Woche war für Doris und mich aus gesundheitlichen Gründen ziemlich hart. Den ganzen Tag schwitzen, nasse Shirts, oft leichter Wind, Klimaumstellung, Mangelernährung usw. Da kriegt man Husten und Schnupfen kaum los. Dazu musste ich ins Krankenhaus wegen Malariaverdacht. Interessant war die Diagnose des Arztes nach dem Bluttest: „Test on Malaria negativ, but we give you the full medication for Malaria. One never knows“. Da geht einem in meinem Zustand der Hut hoch, aber wir sind ja in Ghana. Das Krankenhaus hier in Begoro macht allerdings für die hiesigen Verhältnisse einen recht guten Eindruck. Hoffentlich brauchen wir es aber niemals stationär.
Jetzt zu unseren Mahlzeiten.
In den Reiseführern bzw. Büchern über Ghana, die wir zur Vorbereitung gelesen haben, klang alles so verheissungsvoll: Nirgendwo in Afrika gibt es eine einheimische Küche, die ausgefallener wäre. Sowohl im Geschmack als auch in der Vielfalt hat Ghana auf dem kulinarischen Sektor einiges zu bieten. Ghanaer lieben deftige Speisen mit viel Suppe oder Soße. Fleisch, besonders Wild, dass man als Spezialität schätzt, ißt man gern, ebenso Fisch.
Allein beim Schreiben läuft mir schon das Wasser im Munde zusammen. Von all diesen Dingen können wir jedoch nur träumen. Dazu ist einfach kein Geld da.
Wir essen immer mit den Kindern und den Locals zusammen. Die Mahlzeiten sind sehr einfach.
Morgens gibt es Ricewater ( sehr dünner Reisbrei gekocht mit Wasser ) oder Maisporridge, genauso dünn. Das Stückchen Weisbrot dazu teilen wir mit den Kindern. Zum Mittag- oder Abendessen gibt es entweder Reis oder Banku, ein aus Maismehl und Wasser gestampfter Teig. Dazu ein wenig Soße auf Tomatenbasis, in der entweder ein Stückchen getrockneter Fisch oder getrocknetes Ziegenfleisch mitgekocht wird.
Heute gab es zum Abendessen sogar nur blanken Reis.
Obst gibt es selten. Ab und zu Orangen, eine halbe für die Kinder und eine für uns, die wir aber auch an die Kinder weitergeben. Im Ort holen wir für uns hin und wieder Ananas, Mangos oder Bananen, um wenigstens ein paar Vitamine zu bekommen. Leider können wir die fast 40 Kinder mit Obst nicht ständig mitversorgen.
Zum Trinken bekommen die Kinder nur Brunnenwasser. Wir würden dies nicht vertragen. Für uns kaufen wir für wenig Geld in 500 ml in Plastikbeutel abgepacktes Filtered Water. Davon kochen wir uns auch mal einen Tee oder Kaffee.