Ich hab’s wiedermal geschafft, in den Blog zu kommen.

Vielen lieben Dank fÜr Eure aufbauenden und ermutigenden Kommentare. Es ist fuer uns schÖn zu wissen, dass ihr unser Projekt interessiert verfolgt. Ich werde versuchen, die Antworten auf Eure Fragen in die nÄchsten Blog’s einzubauen. Bilder in den Blog hochzuladen, ist fast aussichtslos. Ich werde es aber natÜrlich weiter versuchen.
Habt etwas Nachsicht. Mit meinem USB-Broadband-Stick bin ich hier im Web als Schnecke unterwegs. Im Internetcafe in Begoro geht’s auch nicht viel besser. Ich brauche Stunden fÜr einen Blog-Eintrag. Die einzige vernÜnftige MÖglichkeit besteht im Internetcafe in Koforidua. Das bedeuted aber fÜr uns ca. 3 Stunden TroTro hin und zurÜck. Wir konnten es erst einmal einrichten.

Wir sind jetzt zwei Wochen hier im Waisenhaus und haben uns ganz gut eingelebt. D.h. wir improvisieren und organisieren jeden Tag auf’s neue – irgendwie. Wir leben aus Wassereimern und auch das wird langsam zur Normalität für uns.

Das Projekt „Nation Builders Orphanage“ ist eine Non-Government-Organization (NGO) und wurde vor vier Jahren von einem lokalen Privatmann gegründet. Das Funding läuft hauptsächlich über seine Familie und schweizer Kontakte. Geld fehlt allerdings hinten und vorne. Unsere Küche mit zwei offenen Feuerstellen beispielsweise braucht dringend ein Dach. Momentan sind einfach Bretter auf ein paar Pfosten genagelt. Doris und ich werden deshalb in unser erstes grösseres Projekt investieren und noch vor der Regenzeit ein Wellblechdach anbringen lassen. Madam Erika kann sonst nichts kochen und die Kinder bekommen dann garnichts oder nur unregelmässig zum Essen. So könnte ich jetzt eine lange Liste von dringenden Aktivitäten auf dem Compound aufzählen.

Es sind 22 Voll-/Halbwaisen hier im Alter zwischen 3 und 16 Jahren. Das genaue Alter ist in vielen Faellen nicht bekannt und wird geschätzt. Dazu kommen ca. 15 Boarders, die während des Schuljahres hier leben. Die Eltern zahlen dann natürlich dafür, allerdings nicht viel. Von extern kommen täglich etwa 80 Kinder in die Schule, auch gegen Bezahlung der Eltern. Da ist dann richtig Leben. Der Tag beginnt mit der Morgen-Assembly. Die Kinder müssen dann alle nach Klassen aufgereiht antreten. Im nächsten Blog dann ein Tagesablauf.

Wir haben 1 Kleinkindergruppe, 2 Vorschulklassen, 6 Klassen Elementary School und drei Klassen Junior High School (JHS ). In dieser Klasse habe ich den Englisch- und Sportunterricht übernommen. Doris kümmert sich mit grossem Engagement um die Kleinen. Hier fehlt es massiv an Personal. Den Gesamtstundenplan für die Schule müssen wir noch übersichtlich darstellen. Da viele von den Tageskindern nur unregelmässig zur Schule kommen, ist das Bildungslevel auch sehr unterschiedlich. Lesen und Schreiben, auch in den oberen Klassen, ist nicht zwangsläufig vorhanden.

Das Waisenhaus liegt ca. 20 Minuten Fußweg, teilweise Dschungelpfad, außerhalb von Begoro. Fahrzeuge gibt es im Projekt keine. Fast täglich laufen wir in der Hitze diese Strecke, da permanent etwas fehlt und eingekauft werden muß.
Die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit. Wir sind als Obrunis schon im Ort bekannt.

Noch kurz zum Klima. Momentan haben wir Trockenzeit, noch bis ca. März. Temperaturen bei ca. 33-35 Grad. Luftfeuchtigkeit wie in Äquatornähe üblich, relativ hoch. Wir hatten aufgrund der Höhenlage gehofft, dass es nachts etwas abkühlt. Leider ist dem nicht so. Den Knopf für die Klimaanlage haben wir bisher noch nicht gefunden.